Dragon Ball Z: Kakarot – Test, Rollenspiel, PlayStation 4, Xbox One

ipungproseo


Von Z bis Z

Komplett nackig startet man natürlich nicht ins Action-Rollenspiel: Passend zum Namen beginnt die Geschichte nicht in Son-Gokus Kindheit als ausgesetzter Affenjunge. Stattdessen kämpft man sich durch die späteren Jahre von Dragon Ball Z, in denen Vegeta, Freezer oder Cell auftauchen. Bei der Verteidigung der Erde und anderen Welten trifft Son-Goku auf Unmengen von Alien-Fieslingen, von denen manche im späteren Kampf gegen ein noch größeres Übel zu Verbündeten werden. Passend zum Thema der ewigen Grenzüberschreitung verpacken die Entwickler die serientypisch schnellen 3D-Kämpfe in ein üppiges Rollenspielgerüst: Es gibt u.a. erfreulich verzweigte Talentbäume für Superfähigkeiten und allerlei köstlich dampfende Essens-Buffs, deren Zutaten man sammelt, handelt, jagt oder angelt.

Der Fischfang läuft mit Hilfe der neu erfundenen, von Bulma gefertigten Schweif-Prothese ab, die schon auf der E3 für verdutzte Gesichter sorgte. Das Minispiel mit Schwanzgewackel ist vom Comedy-Faktor abgesehen aber genau so fade wie der Großteil der Sammelaufgaben. Rehe oder riesige Saurier stellen schließlich nicht wirklich einen Gegner für einen mächtigen Saiyajin dar. Knöpfchen drücken, Fleisch abernten, Äpfel pflücken, Währung sammeln und im Umkreis versteckte Kugeln mit dem Visor aufspüren: All das macht höchstens deshalb Spaß, weil man dabei mehr von der idyllischen Kulisse zu Gesicht bekommt. Technisch hat man sich zwar nur mäßig gesteigert – z.B. mit dichterer Vegetation oder etwas mehr Zerstörung der felsigen Landschaften. Mit Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4 – Road to Boruto oder dem Detailüberfluss des hübsch beleuchteten Comic-Shooters Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville kann man aber nicht mithalten.

Keine Technik-Bombe, aber durchaus idyllisch

Schneller als die Polizei erlaubt: Dank der Saiyajin-Geschwindigkeit fliegt man im Handumdrehen auch an entlegene Orte - die Flugsteuerung wirkt dabei mitunter etwas abrupt.

Schneller als die Polizei erlaubt: Dank der Saiyajin-Geschwindigkeit fliegt man im Handumdrehen auch an entlegene Orte (manchmal auch auf der Wolke Jindujun) – die Flugsteuerung wirkt dabei mitunter etwas abrupt.

Während man zwischen den zerklüfteten, teils mit futuristischen Städtchen übersäten offenen Levels der Weltkarte wechselt, bemerkt man trotzdem schnell, dass die Stimmung der gezeichneten Animé-Vorlagen insgesamt hübsch und passend in der dritten Dimension eingefangen wird. Inmitten steif agierender Passanten und verschlossener Gebäude bekommt man zwar nie den Eindruck, sich wirklich durch eine lebendige Welt im Stil von GTA zu bewegen. Am Wegesrand trifft man aber immerhin auf Unmengen obskurer Bekannte, die nostalgische Erinnerungen wecken – darunter die Hexe Urinai Baba oder das Kampfschwein Oolong. Manche Freundschaften helfen einem sogar spielerisch in Form von „Seelenabzeichen“ im so genannten „Community-Board“ weiter. Diese miteinander verwobenen Figuren lassen sich mit Geschenken aufpäppeln und bringen bei geschickter Kombination Vorteile beim Kochen, Kämpfen oder dem Abgreifen von Beute.

Bei der Reise auf den Planeten Namek und an andere Orte ergeben sich ständig neue Seilschaften: Weil die bedrohliche Kreatur Freezer in der Lage ist, ganze Systeme zu zerstören, kann man es Son-Gokus Sohn nicht übel nehmen, dass er Vegeta kurzzeitig einen der gesuchten magischen Dragon Balls überlässt. Und das, obwohl auch dieser Saiyajin schon Unmengen von Planeten dem Erdboden gleich gemacht hat. Zeitweise schlüpft man auch in seine Haut, oder in die von Son-Gohan und anderer Krieger, während man ihre Werte und Super-Attacken anpasst.

Projektilgewitter Reloaded!

Im Zentrum der Geschichte stehen natürlich die gigantomanischen Kämpfe, die nach wie vor angenehm unkonventionell und einsteigerfreundlich ablaufen: Einen Großteil der Kombos und Spezialattacken lassen sich mit einfachen Knopfkombinationen entfesseln. Das dröge Auswendiglernen komplexer Eingaben ist hier nicht nötig. Stattdessen kommt es auf die richtige Taktik und schnelle Reaktionen an, etwa wenn die Betäubungs-Leiste des taumelnden Gegners geleert wurde: Ein Überraschungs-Konter, bevor der Block bricht; ein Kame-Hame-Ha, wenn der Gegner durch eine eigene Attacke oder eine Stichelei abgelenkt ist. Eine automatisch abgespulte Z-Kombo der manchmal zwei- oder dreiköpfigen Gruppe erweist sich ebenfalls als hilfreich. Je nach Story-Verlauf beweist man sich aber auch oft im Alleingang oder kämpft gegen einen gigantischen Weraffen.

Verdammter Mond!

Verdammter Mond!

Wer einen von Freezers Schergen zunächst mit Kuririn blendet, kann mit bis zu zwei seiner Partner des aktiven Teams nachsetzen. Schön, dass sich die Kamera weniger chaotisch wegdreht als in den Vorgängern. In späteren Gefechten wird es zwischen Bäumen, Hügeln und sogar unter Wasser trotzdem gelegentlich unübersichtlich. Erfreulich ist auch, dass sich die Gegner nicht mehr so leicht mit Energieprojektilen auf Distanz halten lassen. Wer regelmäßig das Ki auflädt – z.B. mit Kombos oder der Dreieck-Taste – sollte natürlich trotzdem sämtliches Distanz-Feuerwerk abfackeln, das gerade nützlich erscheint. Bei Vegetas Folge-Energiestrahl und manchen Reaktionstests schaltet die Kamera sogar kurzzeitig in eine Ego- oder Vogelperspektive um.

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